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Löchgau - ein geschichtlicher Abriss

Wenn Sie das Neckartal bei Besigheim hinter sich lassen und in westliche Richtung dem Verlauf des Steinbaches folgen, so erreichen Sie, vorbei an Weinbergen und Obstgärten, schon bald, in einer lieblichen Mulde gelegen, die Gemeinde Löchgau.

Die Entstehung des Ortes am Rande des Stromberges wird mit dem Durchbruch des Limes, dem römischen Grenzwall, in enge Verbindung gebracht. Die Alemannen eroberten in dieser Zeit das fruchtbare Land und begannen mit der Besiedlung, Auf der Gemarkung fanden sich mehrere römische Gutshöfe, die aus der Zeit von 75 bis 260 n.Chr. stammen. Verschiedene Grabfunde haben bewiesen, dass die Alemannen im Anschluss an die römische Herrschaftszeit hier siedelten. Aus dieser Zeit stammt auch der erste bekannte Name des Dorfes. Dieser ist auf einen alemannischen Sippenführer namens „Luocho" zurück zu führen. 500 n.Chr. ging das Dorf in fränkischen Besitz über.

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Die erste urkundliche Erwähnung Löchgaus fand sich in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Maulbronn aus dem Jahre 1147.
Die aufstrebende Gemeinde war über mehrere Jahrhunderte hinweg halb in badischem und in württembergischem Besitz. 1595 ging der Ort ganz in württembergische Hand über.

Das stattliche Dorf hatte bereits zu dieser Zeit das Marktrecht. Umfangen von der 2 m hohen Dorfmauer mit vorgelagertem Graben, war die Peterskirche das dominierende, weithin sichtbare Gebäude.

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Das Rathaus, ein schöner Fachwerkbau aus dem Jahre 1602, konnte in seiner ursprünglichen Form bis 1988 genügen.
Erst dann wurde in harmonischer Art und Weise an die Südfront der Erweiterungsbau angeschlossen.

Dem Architekten gelang es, den historischen Baukörper mit dem zeitgemäßen Baustil eindrucksvoll verschmelzen zu lassen.

Anno 1618-1648 mussten zahlreiche Familien aus Löchgau dem Dreißigjährigen Krieg Tribut zollen. Nur langsam erholte sich der Ort von diesem Aderlass.
Bereits 1699 richtete erneut Krieg mit Raub und Brandschatzen großen Schaden an.

Im achtzehnten Jahrhundert entstand 2 km südlich vom Ortskern der malerisch gelegene Weiler „Weißenhof". Noch heute prägen landwirtschaftlich genutzte Gehöfte den kleinen Ortsteil zwischen Bietigheim und Löchgau.

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Die Entwicklung Löchgaus zu einem wohlhabenden Dorf begann im neunzehnten Jahrhundert. Bereits 1853 wurden mehr als 1.700 Einwohner gezählt, deren Haupterwerb zumeist aus Ackerbau, Viehzucht und Weinbau bestand. Dies änderte sich mit der Gründung der Röcker´schen Nagelfabrik. Zusammen mit der Industrialisierung der Nachbargemeinden entstand auch in Löchgau ein weiterer Erwerbszweig. Das Bauerndorf befand sich nun auf dem Weg zur Arbeiterwohn- gemeinde.

Die beiden Weltkriege unterbrachen jedoch jäh die Entfaltung der aufstrebenden Kommune. Zahlreiche Gefallene und Vermisste waren zu beklagen. Erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges nahm die Entwicklung des Gemeinwesens ihren weiteren Lauf. Die Bevölkerung wuchs bis 1946 auf 2.000 Bewohner an.

In den folgenden Jahrzehnten verdoppelte sich die Einwohnerzahl rasch. Insbesondere deshalb, weil Löchgau im Einzugsgebiet der Stadt Bietigheim zunehmend an Wohnqualität gewann.

Ein kontinuierlicher Ausbau der Infrastruktur hat es ermöglicht, dass die heute mehr als 5.000 Einwohner zählende Gemeinde beste Voraussetzungen für ein gesundes Wohn- und Arbeitsklima bieten kann. Die geschaffenen öffentlichen Einrichtungen sowie ortsansässige, leistungsstarke Handwerks- und Gewerbebetriebe bieten die Gewähr für eine umfassende Bedarfsdeckung. Künftig wird man in Löchgau bestrebt sein, das Geschaffene zu erhalten und behutsam weiterzuentwickeln.

Alteingesessene sowie Neubürger sollen sich auch in Zukunft in ihrer Gemeinde wohl und heimisch fühlen können.

Das Löchgauer Wappen

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Ein goldenes „L" auf blauem Grund und ein sechsstrahliger goldener Stern.
Beide Symbole erscheinen auch auf einer Ofenplatte aus dem Jahr 1775, die sich heute an der Nordfront des Rathauses befindet. Am Friedhof wurde anlässlich des Neubaues der Aussegnungshalle am Eingangsbereich das Wappen in Stein gehauen an der Mauer verewigt.

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